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Die Heinrich-Schütz-Kantorei Freiburg führt zwei selten gespielte Werke auf:
Die "Missa Sacra" und das "Requiem" von Robert Schumann.

Beide Werke – Schumann hat sie 1852, also vier Jahre vor seinem Tode, komponiert
– konnten sich seit eh und je in Konzertsaal und Kirche nicht durchsetzen. Nur selten
hört man von einer Aufführung, wenngleich im Konzertwesen der letzten Jahrzehnte
das Ausleuchten der Peripherie fast zur Selbstverständlichkeit geworden ist und
somit manche Juwelen unseres Musikerbes ans Tageslicht gebracht werden.

Wie kommt Schumann, der uns ganz und gar nicht als Kirchenmusiker, sondern als
Klavier- und Liederkomponist, als Literat und als Kritiker bekannt ist, dazu, in seinen
letzten Jahren eine Messe und direkt anschließend ein Requiem zu komponieren?

Schumann schreibt dazu in einem Brief im Jahr 1851: „Der geistlichen Musik die Kraft
zuzuwenden, bleibt ja wohl das höchste Ziel des Künstlers. Aber in der Jugend
wurzeln wir alle ja noch so fest in der Erde mit Freuden und Leiden, mit dem höheren
Alter streben wohl auch die Zweige höher. Und so hoffe ich, wird auch diese Zeit
meinem Streben nicht zu fern mehr sein.“

Schumann suchte in der Kirche nicht so sehr die Vertiefung in das Gotteswort, den
Trost oder die Lehre der Kirche, sondern eine Mystik, das „Sichversenken“ in
religiöse Gefühle und die Feierlichkeit. Diese fand er in den geheimnisvollen,
lateinischen Mess- und Requiemstexten – man denke allein an deren uralte
Tradition! Es war bei ihm eher „das romantische Empfinden, das aus der Annäherung
an das Unbegreifliche gierig neue Nahrung sog.“

Robert Schuman (1810-1856)
Requiem in Des-Dur, op. 148
Messe in c-Moll, op 147

Sopran: Verena Seyboldt
Alt: Miriam Stelzer
Tenor: Erik Grevenbrock-Reinhardt
Bass: Lorenz Kauffer

Heinrich Schütz Kantorei Freiburg und ihr Orchester
Leitung: Cornelius Leenen

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